Mikrofasern und Mikropartikel aus Textilien und Kosmetika

Mikrofasern werden Fasern genannt, die sich beim Wäschewaschen aus Textilien herauslösen und mit dem Abwasser in die Kläranlage gelangen. Diese können sehr häufig aus Kunststoff bestehen da heutzutage ein Großteil der Textilien aus Kunststoffmaterialien oder Mischgeweben bestehen. Der Ökologe Mark Anthony Brown hat in seinen Untersuchungen an 18 Stränden auf 6 Kontinenten festgestellt, dass Mikroplastik (hier definiert als Meeresmüll-Plastikteile kleiner als 1mm) gefunden wurde. Ein Großteil davon waren Mikrofasern, wobei er sie besonders an Ausläufen von Kläranlagen gefunden hat. In Versuchen wurde ermittelt, das ein Kleidungsstück beim Waschen 1900 Fasern entlassen kann. Kläranlagen können diese kleinen Fasern nicht herausfiltern. Eine Zunahme der Verschmutzung der Meere durch Mikrofasern ist zu befürchten, da immer mehr Kleidung und andere Textilien aus Kunststoff weltweit hergestellt und genutzt werden. 1)

Eine weitere Quelle für Mikroplastik können kleinen Kunststoffpartikel sein, die Kosmetika zugesetzt werden und nach Gebrauch mit dem Abwasser über die Kläranlagen in die Gewässer und schließlich ins Meer gelangen. Diese Kunststoffzusätze haben in Kosmetika verschiedenen Aufgaben, wobei größere Partikel bis etwa 8oo Mikrometer oft als abrassive Putzkörper in Peelings oder Zahnpasten eingesetzt werden. Kleinere Partikel bis zu der Größenordnung von wenigen Mikrometern sind auch in der dekorativen Kosmetik zu finden und geben zum Beispiel einer Creme eine gute Auftragseigenschaft oder einem Lippenstift eine lange Standfestigkeit beim Auftragen. 2), 3)

1) Accumulations of microplastic on shorelines worldwide: sources and sinks

Mark Anthony Browne , Phillip Crump , Stewart J. Niven , Emma Louise Teuten , Andrew Tonkin , Tamara Galloway , and Richard C. Thompson

Environ. Sci. Technol., Just Accepted Manuscript      DOI: 10.1021/es201811s

Publication Date (Web): September 6, 2011 Copyright © 2011 American Chemical Society   http://dx.doi.org/10.1021/es201811s

2) Hintergrundartikel zu Mikropartikel in Kosmetika als Download: www.projectbluesea.de: http://www.projectbluesea.de/media/files/downloads/2.pdf

http://www.projectbluesea.de/media/files/downloads/Micro-Beads.pdf            

http://www.beatthemicrobead.org/de/

3) Heather Leslie, Review of Microplastics in Cosmetics; Scientific background on a potential source of plastic particulate marine litter to support decision-making; Report R14/29 July 2014;

 

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